Shigeko Kubota Videoskulptur
21.10.-28.11.1993
Videoskulpturen
Retrospektive mit neun Videoinstallationen und Objekten

In Zusammenarbeit mit der Kunsthalle zu Kiel. Dieses Ausstellungsprojekt wird in seinem repräsentativen Umfang die erste umfassende Werkschau einer der wichtigsten Vertreterinnen der internationalen Videokunst in Hannover sein.

Shigeko Kubota, Jahrgang 1937, studiert Anfang der 60er Jahre in dem sich wiederbelebenden Japan Bildhauerei an der Universität Tokyo. Das spannende Klima avantgardistischer Kunstströmungen dieser Zeit und die in ihrem direkten Umfeld stattfindenden Kunstaktionen berühmter Persönlichkeiten wie Cage, Kaprow oder Oldenburg ziehen sie bald in ihren Bann.

Schon Mitte der 60er Jahre begibt sich Shigeko Kubota mit ihrer ersten Ausstellung 1964 in die Öffentlichkeit. Sie verläßt Japan und geht in die U S A. Ihre vielfältigen Berührungspunkte zur Fluxusbewegung und ihre Freundschaft mit Yoko Ono lassen Shigeko Kubota schwanken zwischen ihrer traditionsbeladenen japanischen Herkunft und den freiheitlich anarchistischen Idealen ihres Umfeldes. In dieser Zeit beginnt sie ernsthafte Versuche mit dem Medium Video. Zunächst benutzt sie die eher dokumentarischen Möglichkeiten von Video. Es entstehen Bilder zu der später fortgesetzten Serie broken diary , die mit Realbildern und Überlagerungen bestimmte Ereignisse tagebuchartig festhalten. Kurz vor dessen Tod lernt Shigeko Kubota den Dadaisten Marcel Duchamp kennen. Unter dem Titel Duchampiana wird sich diese Begegnung, durch eine immer wiederkehrende Auseinandersetzung mit Duchamps Arbeit und Zitierung seiner Thesen in einer Reihe von Videoinstallationen, -objekten und -bändern niederschlagen. 1972 werden ihre Videoarbeiten zum ersten Mal ausgestellt, in New York. In ihrer künstlerischen Auseinandersetzung kombiniert sie Kindheitserinnerungen, Empfindungen über ihre Situation als Künstlerin und Frau und eigene philosophische Betrachtungen von Natur und Existenz mit einer sensiblen bildhauerischen Intuition. Shigeko Kubota gehört neben Nam June Paik und Bill Viola zu den Videopionieren. Viele ihrer Arbeiten zählen zu den Klassikern und bestimmen die Strömungen und Entwicklungen der aktuellen Videokunst mit.

Die Ausstellung bei FORO ARTISTICO umfaßt zehn ausgewählte Exponate und eine ständige Präsentation beispielhafter Videobänder.